Philosophisches;

Philosophisches; · 24. Mai 2025
In unseren Träumen kommen oft ganz alltägliche Dinge vor – Straßen, Tiere, Menschen – die uns aber im Traum plötzlich bedrohlich oder seltsam erscheinen. Dieses Phänomen beschreibt C. G. Jung als ein typisches Merkmal des Unbewussten, das mit symbolischer Verdichtung arbeitet, denn diese Dinge wirken deshalb anders, als im realen Leben, weil sie mit mehreren Bedeutungen geladen sind. Träume können auch metaphorisch sein. Jung erzählt etwa von einem Traum, in dem ihm ein Mann, den er...
Philosophisches; · 16. Mai 2025
Carl Gustav Jung ist einer der wenigen Menschen, der für mich die Welt der Sachbücher zum Verschlingen eröffnet hatte. So bin ich letzten Sommer in einer absoluten Flow-Stimmung stundenlang am Balkon oder am Donau-Ufer frühmorgens um Viertel vor Fünf gesessen. Ich bin buchstäblich mit den ersten Sonnenstrahlen auf seinen Buchseiten in den Tag gestartet. Ich wusste natürlich längst, wer C. G. Jung ist, aus den Psychologie- und Philosophievorlesungen und Netflix-Serien. Nur kam ich nie...
Philosophisches; · 02. April 2025
Es gibt diesen Moment, da ist man raus. Raus aus dem Flow, raus aus der Bewegung, raus aus dem natürlichen Drehen, wie ein Kreisel, der ins Stocken gerät. Und dann braucht es eine Kraft, um ihn wieder anzukurbeln. Eine kleine Kraft – aber sie wird so oft unterschätzt. Diese kleine Ankurbelkraft ist entscheidend. Im Persönlichen wie im Politischen. Denn dieses Herausfallen passiert nicht nur im Alltag, es ist auch ein Zustand unserer Zeit. Wir Menschen sind – wie Max Scheler sagte –...
Philosophisches; · 28. März 2025
Kennst du das, wenn jemand „Ja, aber …“ sagt – und du alles vor dem Aber sofort vergisst? Mir geht das ständig so. Obwohl der Satz ja eigentlich vermitteln soll: Ja, ich sehe deinen Punkt UND ich habe noch eine andere Perspektive. Aber genau das passiert selten. Viel zu oft wird das Aber als rhetorische Keule benutzt, um dem ersten Teil die Kraft zu nehmen. Und das stört mich. Denn wir leben in einer Zeit, in der es dringend nötig wäre, Dinge nebeneinander stehen lassen zu können....
Philosophisches; · 21. März 2025
- Gedanken in Arbeit, die aber schonmal raus wollten - Heute leben wir alle unter dem Aberglauben, dass nur der Mensch gut sein Handwerk beherrscht, der ausschließlich diesem verpflichtet ist. So ein Quatsch. Wir müssen uns alle dringend unbubbeln. Ein Politiker, der seit Generationen nur in der Politik ist und Politik für Politiker und für Bundestag macht und Reden schwingt, hat jeden Bezug zur Realität verloren. Ein Mensch, der bereits im Business unterwegs war und nah am Leben gelebt...
Philosophisches; · 10. März 2025
Ich glaube, das größte Problem der KI ist, dass nichts wirklich Neues entsteht. Man kann es mit Träumen vergleichen, die bereits existierende Bilder im Kopf neu zusammenwürfeln. Doch während Träume eine schöpferische, unbewusste Kraft besitzen, die sich surrealistisch entfaltet, zwingt ChatGPT seelenlos die statistisch passendsten Puzzleteile ineinander – auch wenn sie nicht ganz einrasten. Effizient ist es, keine Frage. Aber es verarbeitet nur, was bereits da ist. Was bereits in...
Philosophisches; · 22. Februar 2025
Träumen ist verdächtig geworden; neue Möglichkeiten zu erspinnen, sich etwas auszumalen, wie es auch anders sein könnte – das alles grenzt heute fast an Realitätsverweigerung. Wie kannst du nur? Es gibt doch Kriege, Umweltkatastrophen, Pandemien. Die Welt brennt. Und du sitzt da und träumst? Ja. Genau das. Jetzt erst recht. Wenn wir mit dem Status Quo unzufrieden sind, was sollen wir dann tun? Mit den Schultern zucken und sagen, dass es halt so ist? Wenn wir irgendwo festsitzen, dann...
Philosophisches; · 18. Februar 2025
Uns überfordert schon das kleinste Gespräch. Merke ich immer wieder. Wenn, dann wollen die Leute immer was von mir. So wie dieser Obdachlose, der neben den Einkaufswägen steht und auf das rausgezogene Euro wartet. Er schaut mich an und sagt Hallo. Sein Lächeln sieht mechanisch aus. Ich schau weg, schon im Vorfeld. Das ist seltsam. Ich weiß, dass das System kaputt ist. Ich laufe aber vorbei. Vor zwei Monaten gab ich ihm mal eine Zwei-Euro-Münze. Seitdem hat er mir im Vorfeld den...
Philosophisches; · 14. Februar 2025
Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit ein vierblättriges Kleeblatt zu finden? Google sagt: Eins zu zehn Tausend. Ich habe meine Tochter nach der Schule abgeholt. Beziehungsweise, ich habe versucht sie abzuholen. Sie wollte aber noch nicht gehen; sie suchte Edelsteine im Gras neben der Schule. Sie war damit ziemlich erfolgreich und hatte ein Dutzend bereits in der Hand, die sie mir als erstes stolz demonstrierte. Ich setzte mich neben sie und schaute in das tiefe Gras; wo kamen die denn...
Philosophisches; · 12. Februar 2025
In derselben Straße, wo wir früher in Regensburg wohnten, wohnten auch zwei Graffitis, die ziemlich lange nicht übermalt wurden. Wenn man in die Straße abbog, konnte man Think! Feel? Do. bestaunen; was auf den ersten Blick zwar socialmediazitatmäßig klang, dennoch wenn man sich dem innerlich näherte, fand man Futter zum Nachdenken. Man achte vor allem auf die Satzzeichen: Eine Aufforderung zum Denken, ein Abgleich mit innerem Einklang und ein stiller Aktionsaufruf ohne Nachdruck, weil es...

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